Die schöne Stadt

Die schöne Stadt

Porto? Was kann ich mir darunter vorstellen? Portwein? Eine Tür? Oder einfach einen Hafen, was das Wort ja eigentlich bedeutet?

Es würde dort anders werden als in Asien, das wusste ich. Anders ist es ja von Grund auf denn diesmal bin ich nicht alleine unterwegs! Ein paar Menschen, die ich sehr gerne mag haben sich mit mir aufgemacht nach Portugal!

Da hätten wir Deborah, meine Schwester (mitte). Sie ist superlustig, lieb und nur ein kleines bisschen shoppinggeil 😉 Ebenso wie ich teilt sie das Interesse an Kultur und Religionen. Der sympathische junge Mann  hinter ihr ist Johan! Ein inspirierender, Kaffeeliebender Mensch 😉 Eigentlich kennen meine aufmerksamen Blogleser ihn und Debi bereits, da ich zusammen mit ihnen Südafrika bereisen durfte.

Den Vierten im Bunde nennen wir Dani (links). Ein lustiger, aufgestellter, redseeliger Kerl. Er macht praktisch alles mit, was unseren Köpfen in den Sinn kommt hehe. Auch er ist an Kultur und Geschichte interessiert.

Vom Euro Airport Basel geht es mit Easyjet in nur 2,5 Stunden nach Porto. Mit der Metro schaffen wir es in weniger als einer Stunde zur Trindade Station, wo unsere gebuchte Unterkunft ganz in der Nähe ist. Die Wohnung befindet sich im siebten Stock eines Blockgebäudes. Da ich keine Internetverbindung habe, kann ich die Vermieterin nicht anrufen. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant mit WiFi, da wir sowieso alle hunger haben.

Wir finden das „O Ferreira“ welches voll besetzt ist. Die Einheimischen scheinen diesen Ort zu mögen und duften tut es sowieso gut. Immer ein gutes Zeichen wenn viele Einheimische in einem Lokal sind. In 10 Minuten würden wir einen Tisch kriegen erzählt uns einer der scheinbar nur 3 Angestellten.

Das Essen ist vorzüglich und die Bedienung äusserst freundlich und zuvorkommend, dies obwohl offensichtlich viel los ist. Wir staunen nicht schlecht.

Und das Desert erst! Wir schlagen uns die Bäuche voll, hehe.

 

 

Ich rufe die Vermieterin an und um 15:00 Uhr können wir in unser Apartment. Es hat drei Schlafzimmer, eine Küche, ein Wohnzimmer, Balkon und natürlich das Bad. Alles super eingerichtet, wir sind von Anfang an begeistert!

 

Nachdem wir kurz unsere Sachen ausgepackt haben, machen wir uns auf die Altstadt zu erkunden! Wir alle sind gespannt auf sie und erhoffen uns schöne Fotos. Einige von uns erhoffen sich auch ein paar Schnäppchen, hehe.

 

Die Stadt am Douro, dies ist der Fluss der durch sie hindurchfliesst, ist eine wahre Schönheit! Alte Kirchen und Klöster, inmitten von alten Wohngebäuden. Von der Brücke Pont Dom Luis I, die 1886 fertiggestellt wurde und nach dem portugiesischen König Ludwig I benannt ist, haben wir eine herrliche Sicht auf die Altstadt auf der anderen Seite des Douro. Der Name der Nation Portugal entstand hier an diesem Ort.

Die Griechen, die hier einen kleinen Handelsplatz errichteten nannten ihn Kalos, was „schön“ bedeutet.

Den Namen übernahmen die Römer als Portus Cale, schöner Hafen, woher dann auch der Name Portugal kommt. Heute ist Porto mit seiner Textil-, Lederwaren-, Metall-, Genussmittel- und chemischen Industrie, der Erdölraffinerie, dem Überseehafen Leixões und dem internationalen Flughafen Porto die wichtigste Industrie- und Handelsstadt des Landes und ein bedeutendes Verkehrszentrum.

 

Nach dem Abendessen kaufen wir noch ein paar Lebensmittel fürs Frühstück Morgen ein. Interessanterweise finden wir Ceres Fruchtsaft, der aus Südafrika kommt und zwar von einem Ort, wo Johan und seine Familie gelebt haben. Leider hat keiner von uns, noch irgendein anderer Kunde eine Ahnung wie die Waage in der Gemüseabteilung funktioniert.

Und da kommt sie schon angeschritten: die wütende, genervte Verkäuferin! Sie stolziert schnellen Schrittes zur Waage hin, entreisst mir die Bananen aus der Hand und haut mit ihrem Zeigefinger die Artikelnummer in die Tastatur. Die Waage zittert, ebenso wie alle Leute die Zeuge der Szene werden. Die Asiatischen Touristen sind furchterfüllt, ebenso wie ich und ich suche Deckung bei den Orangen auf der anderen Seite des Gestells! Nur der mutige Dani bleibt trotzig neben der Verkäuferin stehen und zieht eine wahnsinnig breite Grimasse! Wahrhaftig, ein mutiger Mann im Angesicht der Gefahr.

Nachdem die Tastatur der Waage genug behämmert wurde, stolziert die Verkäuferin wieder zur Kasse und endlich ist die Luft rein und wir können aus unseren Verstecken kommen 😉 Den Rest des Abends geniessen wir mit einem Gläschen Portwein in unserer wunderschönen Wohnung und dem planen des nächsten Tages.

Heute Dienstag wollen wir neben zwei anderen Orten zur Igreja Sao Francisco. Nach einem reichhaltigen Frühstück – zumindest für die, die gerne Müsli essen – und frischem Ceres Saft aus Südafrika verlassen wir die Wohnung.

 

Die Igreja Sao Francisco, Kirche des heiligen Franziskus ist ein wunderschönes Gebäude, welches wir leider von innen nicht fotografieren durften! (Trotzdem habe ich hier ein Foto hochgeladen). Der Bau der Kirche wurde 1383 begonnen und 1425 vollendet. Die Kirche wurde als Kirche des örtlichen Franziskanerklosters vorwiegend im gotischen Baustil errichtet und im 17. und 18. Jahrhundert im barocken Stil weitgehend umgebaut. Das zu der Kirche gehörende Kloster wurde 1833 im Verlauf des Miguelistenkrieges zerstört.

Auf dem Klostergrund wurde 1834 der Börsenpalast (Palácio da Bolsa) errichtet. Viele Veröffentlichungen über diese Kirche heben hervor, dass außergewöhnlich viele Bauelemente mit Gold überzogen wurden.

 

Zeit für ein Mittagessen! In einem kleinen, aber gemütlichen Restaurant essen wir Fisch und lernen ein Paar aus den Niederlanden kennen. Anschliessend begeben wir uns ins Museum „World of Discoveries“, wo wir viele interessante Dinge über die portugiesischen Seefahrer und die Kolonien der Nation erfahren. Äusserst spannend. Vielleicht läuten bei euch ja ein paar Glocken wenn ihr

Namen wie Vasco da Gama, Afonso de Albuquerque oder Ferdinand Magellan hört.

Portugal hatte damals einige der besten und wissbegierigsten Seefahrer der Welt hervorgebracht. Sie entdeckten den Seeweg nach Indien und Brasilien, umrundeten das Kap der guten Hoffnung und umsegelten als erste die Welt und das ohne Radar, GPS und google maps!

 

Nach dieser spannenden Exkursion in die Geschichte der Portugiesischen Seefahrt wollten wir eigentlich auf Debi’s Wunsch ein Portweinmuseum besuchen. Doch was wir vorfanden faszinierte wenig, also gingen wir gar nicht erst hinein.

Stattdessen besuchten wir einen Park, tranken ein wenig Kaffee und spazierten in der Stadt herum.

 

Am Mittwoch unternehmen wir mit dem Hop on Hop off Bus eine Stadtfahrt und kommen so, nach vielen, vielen Ampeln auch zur Küste, wo das Meer ist.

Dort essen wir gemütlich zu Mittag. Dani ruft einen fliegenden Händler zu uns an den Tisch.

„Hey my brother!“, ruft er ihm zu.

Dann kauft er ein Armband und wir quatschen noch ein wenig. Anschliessend setzen wir unsere Bustour fort.

Da wir mit unseren Bus Tickets auch eine Gratis Portweinprobe gekauft hatten, wollten wir uns diesen nun zu Gemüte führen. Ein Glässchen für jeden. Dann setzen wir uns in der nähe des Ufers des Douro an einen Tisch im freien und trinken Sangria. Dort lernen wir dann Maria kennen. Sie wohnt mit ihrem Mann, der Deutscher ist in Zürich und ist Portugiesin. Sie redet gerne und viel. Eine Freundin, die in der Schweiz wohnt hat ihren Mann verloren und sie dachte ich sei doch so ein netter Kerl, ob ich sie nicht kennenlernen wolle, da sie dringend Ersatz brauche.

Als sie von Lim erfährt zerplatzt ihr Plan in der Luft, aber sie freut sich trotzdem für mich, hehe. So stehen wir dann auch noch ein Zeitchen da und als wir bemerken, dass Maria nun mit Dani diskuttiert, ist klar, dass wir noch eine Weile würden warten müssen, da auch dieser dem Reden nicht abgeneigt ist, hehe.

 

Unser Weg führt uns, nachdem wir es geschafft haben uns von Maria loszulösen, in ein Restaurant, welches Dani ausgesucht hat. Das Essen ist hervorragend. Debi und Johan bestellen eine Art warme Fleischplatte, wo verschiedenste Sorten Würste und Fleisch drauf sind. Dani und ich teilen uns ein ganzes grilliertes Hünchen. Mit einer Runde Portwein wird’s noch lustiger, hehe.

Heute Donnerstag würden wir unseren letzten Tag in Porto verbringen. Dani und ich beginnen ihn mit einem Fotoshooting zum Sonnenaufgang. Wir hatten es tatsächlich fertiggebracht um 05:50 Uhr aufzustehen! Bisher war jeder Tag, den wir hier erleben durften, einer wunderschöner gewesen. Doch heute Morgen schien dies nicht wirklich so zu sein. Wolken und ein wenig Nebel waren am Himmel. Es würde also keinen prächtigen, rot-orangenen Sonnenaufgang geben. Naja, wir machten das Beste draus.

 

Anschliessend begeben wir uns in eine Bäckerei am anderen Flussufer und frühstücken. Als wir zurück in die Wohnung kommen, sind Debi und Johan auch schon wach. Kurzerhand beschliessen wir ein wenig zu spazieren und kommen an einer schön verzierten Kirche vorbei.

 

Für Debi liegt auch noch ein wenig Shopping drin, hehe. Irgendwie hat nun keiner von uns Lust noch gross herumzulaufen. Deshalb einigen wir uns darauf noch ein wenig Zeit im Touristenbus zu verbringen und uns rumkutschieren zu lassen.

Mit einer anderen Route geht es zu Stadtteilen, die wir noch nicht kennen. Nicht nur die gratis Portweinprobe haben wir uns mit dem Busticket erkauft, sondern auch noch eine 50 minütige Bootsfahrt auf dem Douro. So finden wir uns am Pier ein und los geht die schöne Fahrt in den Sonnenuntergang.

Mit einer Flasche Portwein im Gepäck begeben wir uns in die Wohnung, unser trautes schönes Heimchen in Porto und geniessen den letzten Abend.

Ein wunderschöner Aufenthalt geht zu Ende. Der Tag der Abreise bleibt uns auf Grund des Uber Fahrers, welcher doch sehr, sehr dynamisch um 03:30 Uhr morgens durch die leeren Strassen von Porto fliegt, gut in Erinnerung. Ebenfalls erinnern wir uns daran, weil ein paar von uns totmüde oder betrunken – oder beides – unerträglich lange darauf warten mussten, bis ein Restaurant am Flughafen öffnete um endlich etwas essen zu können.

Porto ist eine wunderschöne, sehr fotogene und interessante Stadt! Auf jeden Fall einen Besuch wert! Danke fürs Lesen und bis bald!

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